Hört auf in Straßeninfrastruktur zu investieren!

Marrit drückte auf den sogenannten Daumen. Obwohl Douglas-Adams das Dingen noch Sub-Etha-Sens-O-Matic genannt hatte, hatte sich Daumen durchgesetzt. Drücken und das Ziel einsprechen. Blitzschnell wurde von der KI berechnet, welche kleine SureFly gleich vor ihr stünde – oder besser vor ihr in der Luft schwebte.
Seit die Dinger 2050 als Level-5 zum autonomen Fliegen freigegeben waren, konnten Sie von jedem Ort aus gebucht werden. Manchmal dauerte es nur etwas länger.
45 Sekunden Zeit hatte man einzusteigen und sich anzuschnallen. Anschnallen war in diesem überaus sicheren Transportgefäß eigentlich nicht notwendig aber irgendwelche Riten brauchte es eben um sich der gebotenen Sicherheit zu vergegenwärtigen.

Der Uplift war ondemand – und es brauchte keine Start- und Landeinfrastrukur – nur eben eine Fläche von etwa 1 x 4 m, die nicht einmal eben sein musste und ein bisschen Freiraum von 6 x 6 m ringsum – also eigentlich überall.

Strecken unter 3 km Luftlinie wurden Punkt-zu-Punkt geflogen. Für die längeren Strecken gab es dann doch so etwas wie Infrastruktur – nur eben fliegend – oder schwebend.
Große Luftschiffe schwebten gemächlich mit 100 km/h immer auf einer Route – an diese konnten sich die SureFlys andocken mitgenommen werden. Dabei wurden ihre Akkus aufgeladen. Die Route war in etwa fest – wenn es genug SureFlys gab, die in eine Richtung gebracht werden änderte das Luftschiff etwas seinen Kurs.
Während des Fluges – oder bei besonders langen Flügen konnte es passieren, dass so kleiner Quadcopter die Luftschiffe zwischendurch automatisch wechselte. Etwas worauf die Passagiere keinen Einfluss hatten, sondern die KI bestimmte die resourcenschonenste Strecke. Manche buchten auch tageweise Rundflüge – etwas was nicht vorgesehen war, aber es ließ sich mit ein paar Tricks realisieren. Zumindestens glauben die Passagiere noch daran, dass sie das System austricksen konnten.

Wie alle anderen auch genoss Marrit den Blick von oben.

Die Inspiration für diesen Beitrag.