Billiges Öl ist eine Falle.
Kollateralschaden
Eine Schnellstraße wird durch ein Feuchtgebiet gebaut. Um die Zahl der überfahrenen Amphibien zu minimieren, wird ein großer Aufwand betrieben. Gut gemeint ist aber nicht gut gemacht. Der Krötenzaun hätte komplett links vom Graben aufgestellt werden müssen. Egal, es tut den Autofahrenden beim Überfahren nicht weh.
Transkript WDR Lokalzeit 30.12.2015
Transkript WDR Lokalzeit 30.12.2015 von 21:50:00 bis 23:44:00
Anmoderation:
So der Jahreswechsel, das ist die Zeit der guten Vorsätze, der Visionen … und wir nehmen Sie jetzt mit zu solchen Visionen und zu den Menschen, die dafür kämpfen. Es geht um Umbruch, um Aufbruch, um das, was unsere Gesellschaft zusammenhält.
Und um das “wir” hier bei uns im Bergischen.
Erst immer die Vision, und dann die Initiativen, die sie umsetzen wollen.
Beitrag:
Sprecherin (Annette Hager):
Der normale Berufsverkehr ist anders geworden. Man fährt Fahrrad. Man trifft sich. Nicht mehr nur an Sommertagen, sondern auch im November.
Matthias Greiling:
Man muss sich nicht mehr um irgendwelche Dieselwerte aufregen, irgendwelche Feinstaubnummern – Nein, es ist einfach weg. Ja – also dieses … und alle fahren Fahrrad. Und alle sind glücklich … und man muss auch sagen, das gibt schönere Hintern bei den Frauen.
Sprecherin:
Schönere Hintern, weniger Verkehrstote, bessere Luft. Matthias Greiling schwört auch als Vater von vier Kindern aufs Rad. Dann eben mit Elektromotor.
Matthias Greiling:
Es gibt ja auch einen riesig großen sozialen Aspekt dabei: Man kommt sich einfach wieder näher, wenn man nicht mehr in diesen Kapseln sitzt. Man ist zusammen wieder, man lernt sich kennen – man begegnet sich tatsächlich wieder auf der Straße…
Sprecherin:
…und trifft Gleichgesinnte, die auch fürs Rad gekämpft haben, wie den langjährigen Leiter der Wuppertaler Verkehrsplanung.
Rainer Widmann:
Der große Umschwung begann mit der Nordbahntrasse und wo dann die E-Bikes aufkamen, das war natürlich der Durchbruch auch für Wuppertal – da gab es keine Ausrede mehr: Man kann doch hier nicht fahrradfahren – Was sich 30 oder 40 Jahre im Amt immer hörte.
Sprecherin:
Radstationen zum Ausleihen und Abstellen boomen, während Tanken und Parken fürs Auto extrem teuer wurde.
Rainer Widmann:
Also diese ganze Attraktivität, und diese Autogläubigkeit, die wurde dann zurückgefahren. Und dann wurde aus Wuppertal plötzlich nicht nur eine fahrradfreundliche, eine umweltfreundliche, eine menschenfreudliche, eine kinderfreundliche Stadt.
Sprecherin:
Noch ist die autofreie Stadt ein Traum von Vielen. Machbar – sagt Matthias Greiling, er lebt es vor und wirbt dafür.
Matthias Greiling:
Ich pflege eine Internetdiskussion mit anderen Wuppertalern über das Fahrradfahren in Wuppertal. Ich rege da immer so ein bisschen die Elektromobilität an, dass die halt auch Berücksichtigung findet in diesem großen Wunsch von Fahrradstadt Wuppertal. Aber was stört da draußen, sind die Autos.
Zweiräderiger Waschmaschinentransport
Wer macht mit? Eine Waschmaschine um die Wette durch Wuppertal transportieren – Es gibt nur 4 Stationen (Bushaltestellen), die erreicht werden müssen. Die Route dazwischen ist egal:
Grenze Jagdhaus
Drei Grenzen
Zur Grenze (RS)
Simonshöfchen Derken
Gestartet wird Morianstraße. Möglichkeiten wären: Auto, Fahrrad, ÖPNV, zu Fuß (mit Sackkarre).
Gewonnen hat die/der(/das Team), die/der/das als erstes alle Stationen abgefahren hat. Alle 5 Minuten ein Tweet mit aktuellem Foto. Stationsfoto: Waschmaschine neben Bushaltestellen-Schild.
Fahrradweg? Parkplatz!
Wuppertaler denken nicht Fahrrad.
Weder die Stadtplaner, die bei dieser Aktion die Ecke hätten deutlich entschärfen können, noch Menschen, die überlegen, wie sie im Tal von A nach B kommen.
60% MIV haben sich tief in die Denkstruktur der Stadt eingegraben.
Schulhof? Parkplatz!
Eine Wuppertaler Kapitulationserklärung gegenüber dem motorisierten Individualverkehr läßt sich in der Pfalzgrafenstraße besichtigen. Für das Berufskolleg wurde der Schulhof als Parkplatz freigegeben. Jetzt ist er aus Sicherheitsgründen nicht zum Spielen freigegeben. Bushaltestellen und sogar ein S-Bahn-Haltepunkt sind in Laufweite. Fahrradständer gibt es auf dem Gelände nicht.